Internationale Forschung: Wie vielfältig ist die Bildungslandschaft der Mongolei?
Internationale Forschung: Wie vielfältig ist die Bildungslandschaft der Mongolei?
Die Mongolei gilt als das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Mit zirka 3,4 Millionen Einwohner*innen leben in dem ostasiatischen Land weniger Menschen als in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin – bei vierfacher Länderfläche!
Im Frühjahr besuchten zwei Professor*innen des Fachbereichs „Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung“ das Land zum wissenschaftlichen Austausch und zu Forschungszwecken. Prof. Dr. Bernhard Nagel und Prof.in Dr.in Claudia Nürnberg waren zu Gast in der Mongolischen Nationaluniversität für Erziehungswissenschaften in Ulaanbaatar.
Sie gewannen, insbesondere durch den Besuch des Bildungsministeriums und des zentralen Bildungsinstituts, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im elementarpädagogischen Bereich und im Übergang in die Grundschule in der Mongolei. Der Austausch mit Kolleg*innen an der Universität gab wichtige Impulse zu Themen wie Bildungs- und Erziehungsplänen im internationalen Vergleich. Welche Möglichkeiten oder Grenzen haben digitale Medien im Elementarbereich? Im Rahmen eines nationalen Kongresses stellten Professorin Nürnberg und Professor Nagel Möglichkeiten der Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen zu Transitions- und Übertrittsansätzen dar. Außerdem konnten sie Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Studiengangsstrukturen im Elementar- und Primarbereich geben.
Unterschiedliche pädagogische Herausforderungen in Stadt und Land
Ungefähr die Hälfte der Länderbevölkerung lebt in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Die Anforderungen an Einrichtungen auf dem Land sind dementsprechend andere als in der Stadt. Insbesondere Einrichtungen in Aimags (kleine Ortschaften) stehen vor besonderen Herausforderungen, da Kinder aus Nomadenfamilien sie nur zeitweise besuchen. Professor Nagel und Professorin Nürnberg führten zahlreiche Interviews mit pädagogischen Fachkräften und Eltern, die zeitnah ausgewertet werden. Neben Fragen zur Eingewöhnung und zum Übergang wollten die Professor*innen wissen, ob strukturierte Fragen zur Entwicklung der Kinder die pädagogische Qualität verbessert würde. Besonders interessant war die Frage, wie sich mit Hilfe zweier aufeinander abgestimmter Beobachtungsbögen – einer für pädagogische Fachkräfte, einer für Eltern – gezielt Informationen über die Entwicklung einzelner Kinder erfassen lassen. Ziel ist es, nicht nur pädagogische Maßnahmen besser planen zu können, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Eltern zu stärken. Es wurden Ideen für weitere Projekte entwickelt, u.a. eine gemeinsame Herausgeberschaft einer Fachzeitschrift.
Die Mongolische Nationaluniversität zeigte großes Interesse an einer tieferen Kooperation mit der Hochschule Neubrandenburg und mit Professorin Nürnberg und Professor Nagel. Perspektivisch kann sich aus dem Forschungsaufenthalt ein studentisches Kooperationsprojekt entwickeln.
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Text: Prof.in Dr.in Claudia Nürnberg
(in überarbeiteter Version)
Kindheitspädagogischer Themenabend - Wissen tanken, diskutieren und netzwerken!

Am 24.04.2025 war es wieder so weit: Zahlreiche Studierende, Alumnis der kindheitspädagogischen Studiengänge und Gäste aus den Trägern von Kindertageseinrichtungen sowie Leitungen und pädagogische Fachkräfte aus Neubrandenburger Kitas haben sich zum 3. Kindheitspädagogischen Themenabend in der Hochschule Neubrandenburg getroffen!
Inspiriert durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Bernhard Nagel, Vertretungsprofessor für Kindheitspädagogik im Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung, ging es an diesem Abend um die wichtigen Fragen: Welche Aufgaben und welche Verantwortung kommt dem Träger von Kitas in Mecklenburg-Vorpommern zu? Wie können die Leitung einer Kita und der Träger effektiv zusammenarbeiten? Es wurde angeregt miteinander diskutiert, Fragen gestellt, Perspektiven ausgetauscht.
Die Themenabende werden von den Studiengängen „Pädagogik der Kindheit“ (berufsbegleitend und grundständig) einmal im Semester organisiert. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und offen für alle Studierende, Mitarbeitenden und Professor*innen der Hochschule, die Praxisanleitungen und Leitungen von Kitas, Trägern und anderen Handlungsfelder der frühen Kindheit sowie die interessierte Öffentlichkeit.
Save the date: Am Dienstag, 09.12.2025, findet unsere kindheitspädagogische Weihnachtsvorlesung statt. Im Impulsvortrag spricht Hoa Mai Trần über Kinder mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Kommen Sie vorbei, tanken Sie neues Wissen und knüpfen Sie neue berufliche Kontakte!
Exkursion nach Berlin: Einblicke in eine Pädagogik der Vielfalt

Vom 10. - 11. März 2025 ging es für Studierende aus dem berufsbegleitenden Studiengang „Pädagogik der Kindheit“ in Begleitung von Prof. Dr. Katja Zehbe zur Exkursion nach Berlin. Im Rahmen des Seminars „Pädagogik der Vielfalt“ besuchten die Studierenden die im Feld der frühen Bildung weltweit anerkannte Inklusionskita der Lebenshilfe in Berlin. Hier konnten sie Einblicke in die pädagogische Arbeit dieser Kindertageseinrichtung nehmen, mit der Leitung sprechen und die Räume besichtigen. In der Kita werden Kinder mit und ohne Behinderung und/oder Pflegestufen aus vielen verschiedenen Nationen in einem offenen und altersgemischten Konzept in ihren Bildungs- und Entwicklungsprozessen begleitet. Beim anschließenden Besuch im MACHmit!-Museum in Berlin entdeckten die Studierenden die kinderrechtsbasierte Ausstellung „Schwitzen & Frieren“. Im Mittelpunkt der Führung durch das Kindermuseum stand eine Einführung in die museumspädagogische Arbeit mit Kindern, das Erkunden der Ausstellung sowie die Frage, wie Vielfalt in der Interaktion mit Kindern im Museum Berücksichtigung findet.
Im berufsbegleitenden und grundständigen Studiengang „Pädagogik der Kindheit“ ist das Thema Inklusion und Diversität von grundlegender Bedeutung. Anliegen ist es, den Studierenden die theoretischen Grundlagen zu vermitteln sowie praxisnah Handlungsmöglichkeiten für die inklusive Arbeit in Kindertageseinrichtungen zu thematisieren. Curriculares Querschnittsthema in beiden Studiengängen ist eine menschenrechtsbasierte Pädagogik der Kindheit, die das Kind als Konstrukteur seiner*ihrer Entwicklung begreift.
Text und Bild: Katja Zehbe