Naturschutz und Landschaftsplanung „Rund um Rostock“

An vier Tagen im Mai „erfahren“ die Studierenden die Landschaft rund um Rostock  – und zwar mit Fahrrädern und Zelten. Immerhin 152 km und 480 Höhenmeter (!) bei Sonnenschein, aber auch im Regen, die ganze Zeit „draußen“, werden Wildtierquerungen an der Autobahn A 20 – einem der ersten derartigen Projekte in Deutschland – von oben und unten erkundet, dabei gute und schlechte Beispiele diskutiert. Von den Planern gibt es Hinweise und Anekdoten, worauf es bei der Planung und Umsetzung ankommt. Nach Übernachtung an der „Tessiner Südsee“ und Grillabend in der „Slawenburg“ geht es am nächsten Tag durch das „wilde“ Recknitztal, einer einerseits intensiv genutzten, inzwischen aber teilweise auch renaturierten Landschaft – die hier die Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern bildet. In der Naturschutzstation wurde über die Schwierigkeiten und Erfolge bei der Umsetzung von Renaturierungsprojekten berichtet; für den Erfolg sind auch die Landnutzer einzubeziehen und deren Interessen zu berücksichtigen. Abends dann mit dem Kanu auf dem Wasser gib es Seeadler und einige Biberburgen zu sehen – und rechtzeitig vor dem aufziehenden Gewitter wird wieder angelegt. Am nächsten Tag geht es mit dem Förster durch die Rostocker Heide, wo nicht nur Forstwirtschaft und Naturschutz, sondern auch Küstenschutz und Tourismus ihre jeweiligen Ansprüche vorbringen, dabei oft konkurrieren, aber auch voneinander abhängig sind. Als dann noch die Sonne wieder scheint und die kühle Ostsee zum Baden einlädt, sind die Strapazen des verregneten Tages schnell vergessen. Durch den Küstenwald geht es schließlich zurück nach Rostock, wo ein klimaresilientes Baugebiet nach dem Schwammstadtkonzept erkundet wird – und wo sich auch Rotbauchunken und andere Amphibien zu Hause fühlen. Auch hier informieren die zuständigen Planer über die Herausforderungen einer solchen integrativen Planung und Umsetzung – die hier tatsächlich zu einem Vorzeigebeispiel geführt hat.

Die Studierenden haben auf der Tour nicht nur viel Landschaft gesehen, gerochen, Wind und Regen gespürt, sondern von den jeweiligen Expertinnen und Experten auch beeindruckende und interessante Einblicke in die vielfältige Praxis und Umsetzung von Naturschutz und Landschaftsplanung erhalten. Erfahrungen, die im Studium weiter vertieft werden und für die spätere Berufspraxis vielleicht den ein oder anderen Tipp gebracht haben.

Die Tour ist auch auf Komoot eingestellt. Hier der Link zum Nachmachen.