Interaktive Prozesse I und II

Systemische Aufstellungen sind u.a. als Familienaufstellung einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Ein Vorläufer ist zum Beispiel die Familienskulptur von Virginia Satir. Inzwischen haben sich die Einsatzmöglichkeiten sehr erweitert. Es geht grundsätzlich um Systeme und ihre Systemelemente und ihre Unordnung/Ordnung zueinander. Das können Personen (z.B. auch in einem Arbeitsteam), Gefühle, Werte, Haltungen, Glaubenssätze, Orte, Gegenstände etc. sein. Aufgestellt werden kann mit Personen als Repräsentanten, mit Stühlen, Requisiten, beschriebenen Zetteln, Symbolen u.v.m. In den systemischen Aufstellungen erleben die Repräsentanten und Zuschauenden den heilsamen Prozess von ungeordnetem Status Quo, der meist krisenhaften Ausganglage über die Integration von störenden und blockierenden Elementen zu einer Abschlussordnung, die als Bild tief verankert wird. Die innere Bühne, das innere Erleben eines Protagonisten oder eines Teams mit den unterschiedlichen Elementen werden auf die äußere Bühne, den Aufstellungsraum übertragen und am Ende mit einer neuen Ordnung wieder nach innen gespiegelt, so dass der Protagonist sich in seinem Alltag in Bezug auf die Fragestellung der Aufstellung innerlich „aufgeräumter“ bewegen kann. Mit vielen praktischen Übungen wird diese wunderbar klärende Methode, die eigentlich überall eingesetzt werden kann, den Teilnehmenden näher gebracht.

Psychodrama, entwickelt von Jacob Levy Moreno seit den 20er Jahren, ist eine faszinierende kreativtherapeutische Gruppen-Methode, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr auch in der Sozialen Arbeit, im Coaching, in der Beratung, im Training etc. genutzt wird. Mittlerweile werden Elemente aus dem Psychodrama auch in der Einzelarbeit eingesetzt, so dass dem Spektrum der Anwendungsmöglichkeit keine Grenzen gesetzt sind. Ein Protagonist erlebt auf der Psychodramabühne zusammen mit ausgewählten Hilfs-Ichs (Antagonisten) ein intensives Spiel seines Themas, eine Interaktion seiner inneren Anteile. Ziel des Psychodramas ist die Aktivierung und Integration von Spontaneität und Kreativität. Konstruktives spontanes Handeln ist zustande gekommen, wenn der Protagonist für eine neue oder bereits bekannte Situation eine neue und angemessene Reaktion findet. (nach einem Zitat von Moreno) Dieses spontane und kreative Interagieren, dass das Psychodrama im Grunde genommen „trainiert“ ist eine wunderbare Grundlage für jedes Handeln im persönlichen und beruflichen Handeln und unterstützt Gesundheit, mentale Fitness, Entscheidungsfähigkeit und stärkt das Selbstbewusstsein und die Authentizität im Leben insgesamt. Mit vielen praktischen Übungen werden wir in diesem Seminar die Methode erlernen und mit konkreten Themen anwenden.

Leitung: Matthias Müller-Wurbs, Coach & Trainer für Persönlichkeitsentwicklung & Theater

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Organisator

  • Matthias Müller-Wurbs

Veranstaltungsort

  • R 304, Haus 2

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